Im Sommer gibt es nicht nur wärmere Temperaturen und heiterere Gemüter, sondern auch zunehmend Trendgetränke. Ein Klassiker in jeder Art von Bar ist der knallorangene Aperol Spritz im passenden Glas.. Dies ist eine besonders gute Nachricht für die italienische Getränkefirma Campari (WKN: A2P8B7).
2003 übernahm Campari den damals noch wenig bekannten Aperitif Aperol für gerade mal 150 Millionen Euro. Ein kluger Schachzug, wie sich herausstellte: Innerhalb von 20 Jahren vervierzehnfachte Campari den Aperol-Umsatz auf beeindruckende 700 Millionen Euro. Aperol ist heute mit einem Umsatzanteil von 24% das wichtigste Geschäftsfeld von Campari. Auch für die Campari-Aktie war dies ein voller Erfolg: Sie legte seit der Übernahme um mehr als 1.200% zu.
Wie hat Campari diesen bemerkenswerten Erfolg erzielt? Ein wichtiger Schritt war die Fokussierung auf den Aperol Spritz. Zu Beginn wurden weniger erfolgreiche Varianten wie Aperol Soda und Aperol Sour eingestellt. Campari setzte alles auf den spritzigen Klassiker und begann mit einer gezielten Werbekampagne in Bars im Mailänder Ausgehviertel Brera. Außerdem wurde das Getränk in Weingläsern serviert, die dem Getränk die besondere Note verliehen.
Die auffällige Farbe des Aperol Spritz machte ihn schnell auch außerhalb beliebt. So eroberte der Drink erst Italien und dann die Welt. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Präsenz auf Social Media. Auf Instagram finden sich über 2 Millionen Posts mit dem #AperolSpritz. Zufall ist hier nicht schuldig, durch diese strategische Maßnahme wuchs Aperol alleine in 2023 beträchtlich um mehr als 20%.
Damit das Wachstum jetzt nicht stagniert fokussiert sich Campari auf die weiteren Märkte und vor Allem den riesigen Markt der USA. Die Strategie dahinter: Social Media, denn never change a running system. Sicherlich wollen auch die Amerikaner und der Rest der Welt bei Zeiten eine Aperol o’clock einführen.
Damit das Getränk jedoch nicht nur in den Sommermonaten beliebt ist und bleibt lernt es jetzt auch SkiFahren und genießt zunehmende Beliebtheit auf den Skipisten. Die aufmerksamen Skifahrer haben die orangene Farbe auf der Skihütte sicherlich in der Sonne schon funkeln sehen.
Außerdem setzt Campari auf weitere Übernahmen, was natürlich einen Milliardenschweren Schuldenberg in der aktuellen Bilanz hervorruft. Insgesamt erwirtschaftet Campari knapp 2,9 Milliarden Euro jährlich (Stand 2023) und hat mit einer Gesamtbewertung von 12 Milliarden Euro ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 27. Ein Investment in Campari - und damit in Aperol - ist also trotz des Erfolgs kein Schnäppchen.
Um das Wachstum weiter anzukurbeln, fokussiert sich Campari nun auf die USA, einen riesigen und lukrativen Markt. Auch hier setzt man auf die bewährte Strategie: gezielte Werbung in trendigen Bars und auf Social Media. Darüber hinaus soll Aperol nicht mehr nur als Sommergetränk positioniert werden. Campari bewirbt den Drink inzwischen auch in Skigebieten, um ihn ganzjährig attraktiv zu machen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Campari nicht nur auf Aperol setzt. Seit 1995 hat das Unternehmen über 30 Übernahmen getätigt und sitzt daher auf Schulden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Die Gesamtbewertung von Campari liegt bei 12 Milliarden Euro, was dem 27-fachen des erwarteten Gewinns entspricht. Ein Investment in Campari – und damit in Aperol – ist also trotz des Erfolgs kein Schnäppchen.
Das ist keine Anlageempfehlung, bitte informiert euch immer selbst, wie und warum ihr in etwas investieren wollt oder nutzt einen Dienstleister, der euch an der Seite steht.